Postkarte zur Jahreslosung 2023 mit Auslegung
Du bist ein Gott, der mich sieht. Genesis 16,13
Aquarell von Sylvia Naumann
Begleitschreiben zum Aquarell von Sylvia Naumann zur Jahreslosung 2023
Es ist sehr empfehlenswert, 1. Mose 16 zu lesen. Die menschlich extreme Geschichte zwischen Sara, Hagar und Abraham
ist vielfältig in den Arten des Sehens. V2. Sara: „Sieh doch, Abram!“, von Hagar ist berichtet: „Da wurde ihre Herrin gering
in ihren Augen“, V5. Saras Beschwerde gibt Hagars Reaktion klar wieder / Abrahams Reaktion: „Siehe, deine Magd ist
in deiner Hand. Tue ihr
Zur Gestaltung:
Hagar, leuchtend rot (Signalfarbe) bekleidet, schwanger mit Ismael, barfuß, aber nicht barhäuptig,
steht im vorderen goldenen Schnitt der Gestaltung am Rande eines abschüssigen Weges.
Ein praller lila (Leidens-/“unterwegs mit wenigem Gepäck“-) Rucksack neben ihr.
Sie wird von Gottes Händen aufgehalten und zur Umkehr bewegt. Aus der Bibel erfahren wir von ihrer Flucht.
Hagar befindet sich an einer Wasserquelle/Brunnen zwischen Kadesh und Bered in der Wüste Zin, als der Engel/
Beauftragte des HERRN sie findet. Das ist sehr weit im Südland. Sicher war Ägypten ihr Ziel.
Ich habe der Situation die Nacht zugeordnet. Flucht lebt von der Hoffnung, in ein besseres Land/ Leben zu kommen,
fort von der Bedrückung; geschieht aber oft bei Nacht, hat viel Gefahr in sich und kann auch tödlich enden.
Hagar ist vor den Demütigungen Sarais geflohen. Sarai, die Herrin der Magd, und Leihmutter Hagar spielen eine sehr
üble Rolle. Ihr eigener hochmütiger Weg, mittels ihrer Sklavin Zukunft zu bauen und so Gottes Verheißung Realität werden
zu lassen, erntet den Hochmut ihrer Sklavin. Von Hagar steht: „Als sie nun sah, dass sie schwanger war, achtete sie
ihre Herrin gering.“ Vom hebräischen kann auch übersetzt werden: „da wurde ihre Herrin verflucht in ihren Augen.“
Das hebr. Wort > QiLe‘L = verfluchen > meint ein Geringmachen, Leichtwerden, im Gegensatz zum (Ge)wichtig sein /
wichtig werden/ eine gewichtige Rolle einnehmen. Es zielt dahin, dass sie die Beseitigung ihrer Herrin anstrebt.
Das ist wohl eine menschlich verständliche Reaktion, gleicht aber einer gezündeten Handgranate.
Am Rand des abschüssigen Weges ist ein dunkles Herz mit einem Auge gemalt. Die Pupille ist die gezündete Granate.
> Hagars Herzens-Sicht ist gefährlich. Schuld sackt in der unteren Herz-Spitze.
Wir finden noch 2 Herzen mit je einem Auge darunter: Das mittlere hat eine Pupille mit einem abgebrannten Docht.
Schmerz und Demütigung ihrer Seele haben Hagars Licht gelöscht. Wo soll sie eigentlich hin?
Die Flucht hat sie einsam gemacht.
Das untere Herz hat ein Auge mit der Pupille einer Einbahnstraße. Hier geht es nicht wirklich gut weiter. Hier wartet Tod;
Sie ist verloren. Allein ist sie schutzlos in der Wüste. Mag sein, ich deute diese Flucht zu negativ. Wenn sie hoffnungsvoll
gewesen wäre, hätte der Bote des HERRN Hagar nicht zur Umkehr und damit zur Rückkehr bewegt.
>>>> Es geht lt. Römerbrief definitiv für jeden Menschen in die Dunkelheit. Eigenmächtige Wege, ein Leben ohne Gott
ist gefährlich, abschüssig, böse. Gott will für jeden Menschen Umkehr zum Licht; zum Leben. L`e chayim! Auf das Leben!
Durch die Begegnung mit dem HERRN wird in Hagars Herz eine Flamme entzündet. Die Flamme des Glaubens,
des Vertrauens, zündet aus der Wertschätzung Gottes. ER hat sie gesehen. Er hat sie angesehen. Er verheißt ihr
Zukunft und Hoffnung. Er wird ihr zum Brunnen, aus dem sie Kraft schöpft zum Weiterleben, zum Tun, was er verlangt.
Der Weg zurück unter die Hand ihrer Herrin ist ihr sicher nur aus diesem Angesehen-Sein und im Leben unter SEINEM
Begleiten und „Mit-ihr-sein“ gelungen. Ihren Stolz mußte sie aufgeben. Demut ist eine besondere Form von Mut. Dieser
Mut kann nur gesund und stark aus - dem Angesehen sein von GOTT- wachsen.
Hagar wurde später ca. mit dem 18. Lebensjahr Ismaels von Abraham fortgeschickt. Aber Gott ermöglichte ihr eine geschützte Geburt
und Mutterschaft und Ismael eine geborgene Kinderstube, bis er selbst fähig war, sich und seine Mutter unter den Augen Gottes
zu versorgen. (Lt 1. Mose 25,9 -11 sehe ich sogar Nähe und gute Bruderschaft zwischen Ismael und Isaak.)
Es gibt in der Gestaltung neutestamentliche Ausblicke:
Da ist das lichte Kreuz, in welchem Hagar steht. Es weist zum Licht des auferstandenen Christus.
Hagar schaut nach dem Weihnachsstern ( in Form des Judensterns) am Himmel. Das will uns entfernt an Maria,
die Mutter Jesu, erinnern // oder auch an uns. Christus will in uns und durch uns zur Welt kommen.
Das Baby hält die Nabelschnur wie einen Kerzendocht, das ihr/unser Herz hell brennend im Geist macht ...
oder es erinnert an den, der den Stab in der Hand hat (Joh.10/ Offb.12,5)
Oben am Kreuz weht die Inschrift wie ein Banner: Der Gott, der mich sieht, ist auch der, über dem geschrieben steht:
INRI > „Jesus von Nazareth, der König der Juden“. Gerade in Jesus sieht Gott uns gnädig und heilend an.
Jesus ist der Beauftragte des HERRN, der SOHN GOTTES, der uns zur Umkehr, zum Leben leitet. Der Brunnen möchte
an die Frau in Samaria (Johannes 4) erinnern. Jesu sah ihr verkorkstes Lebens und sprach mit ihr. Sie fand zur Freude,
zum Neuanfang. Der Baum möchte an Zachäus erinnern, der ein ganz verändertes Leben
führte, nachdem Jesus bei ihm eingekehrt war. Das Baby im Mutterleib Hagars steht für
das ungeborene Leben. Gott ist für den Schutz der ungeborenen Persönlichkeiten;
welches Schicksal auch immer die Mutter dabei hat. ER ist für das Leben beider
Personen. Hagar war keine Jüdin und doch war sie unter dem Schutz des Höchsten.
Gott sieht liebevoll. Das ist eine ermutigende Chance für alle Menschen. Gott leitet
auch heute zur Umkehr, zum Vertrauen, weil ER sieht. Mögen Sie Gott begegnen
im Jahr 2023. ER ist ein Gott, der Sie sieht. Kehren Sie um
zum Leben mit Gott. Seien Sie ER*mutigt, sich IHM anzu-
vertrauen, SEIN zu werden.
Ihre Günter und Sylvia Naumann.
Sie können obige Auslegung auch als Pdf-Datei ansehen bzw. herunterladen.
Preis: 0,40 €